„Kirchlicher Suchdienst“
Der Kirchliche Suchdienst bestand von August 1945 bis zum 30. September 2015 unter der Trägerschaft der kirchlichen Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie.
Er übernahm die Nachforschung und Auskunftserteilung hinsichtlich vermisster deutscher und deutschstämmiger Zivilpersonen aus den ehemaligen deutschen Ost- und Siedlungsgebieten wahr.
Darüber hinaus betätigte er sich im suchdienstlichen Aufgabenbereich für Spätaussiedler und deren Nachkommen.
Er unterhielt seit 1947 die so genannten Heimatortskarteien, die als „Einwohnerverzeichnis des deutschen Ostens“ bekannt wurden. Der Kirchliche Suchdienst seit 1953 mit der Gesamterhebung zur Klärung des Schicksals der deutschen Bevölkerung beauftragt. Mehr als 20 Millionen Personen sind in seinen Karteien registriert.
Die Unterlagen des Kirchlichen Suchdienstes finden vor allem bei Genealogen und Erbenermittlern reges Interesse, bergen aber auch reiches Potential für die Auswertung durch die historische Forschung.
Ab dem 2. Januar 2017 werden alle Bestände des ehemaligen Kirchlichen Suchdienstes im Lastenausgleichsarchiv im Rahmen der benutzungsrechtlichen Vorschriften recherchier- und nutzbar sein.
Beim Bestand B 530 Kirchlicher Suchdienst handelt es sich um die Unterlagen, die im August 2016 aus den letzten beiden verbliebenen Stellen des Kirchlichen Suchdienstes in Stuttgart und Passau in das Bundesarchiv übernommen worden sind. Darin enthalten sind unter anderen umfangreiche Unterlagen zu deutschen Flüchtlingen in Lagern in Dänemark und zu Spätaussiedlern. Ferner enthält der Bestand Gemeindeseelen- und Gemeindevermisstenlisten im Umfang von ca. 2.500 Verzeichnungseinheiten, die unter anderem auch das Sudetenland und das Gebiet des ehemaligen Protektorats Böhmen und Mähren abdecken. Angereichert ist der Bestand B 530 zudem mit Ortsplänen.
Der Bestand 530 KARTEIEN beinhaltet die Heimatortskarteien sowie alle weiteren kleineren Karteien des Kirchlichen Suchdienstes, von denen sich die meisten bereits seit längerer Zeit im Lastenausgleichsarchiv befinden. Neu hinzugekommen sind nun die bislang noch fehlenden Ergänzungen zu den Heimatortskarteien für das Sudetenland, Danzig-Westpreußen, Wartheland-Polen und das Baltikum sowie die Spätaussiedlerkartei für Oberschlesien.
Kontaktdaten:
Bundesarchiv Abteilung B
Außenstelle Bayreuth ( Lastenausgleichsarchiv )
Dr.-Franz-Straße 1
95445 Bayreuth
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