Das Schicksal des Jüppche Kordt

Jüppche Kordt oder Joseph Karl Kordt mit bürgerlichem Namen, geb. am 19 Oktober 1883 in Kassel-Rothenditmold und verstorben 1944 in Wismar. Er war der zweite Ehemann meiner Urgroßmutter und viele Jahre lang war mir nur sein Name bekannt. Doch im letzten Jahr habe ich mich daran gemacht, einiges mehr über ihn herauszufinden, als die paar vagen Aussagen meiner Familie, er sei Maler, speziell Waggonmaler in Wismar gewesen.

Jüppche, wie ihn wohl alle nannten, ist in Rothenditmold, einem Ortsteil von Kassel in Hessen geboren. Seine Eltern waren der Lackierer Wilhelm Kordt und seine Frau Bernhardine Kordt, geb. Riße – so steht es in der Geburtsurkunde vermerkt.

Am 28 März 1908 heiratete er in Köln Ehrenfels meine seit 1905 geschiedene Urgroßmutter Anna Elisbath Piel, geb. Türks. Wie sie sich kennen gelernt haben ist leider nicht überliefert, auch nicht, warum sie in Köln heirateten. Es wäre wohl eine Überlegung wert, in Köln mal zu schaun, ob es noch Melderegister aus dieser Zeit gibt.

Im Jahr 1920 wohnte die Familie, zumindest die Ehefrau, nachgewiesen in Mannheim. In dem Jahr heiratete die Tochter von Anna Elisabeth aus erster Ehe und als Wohnort ihrer Mutter wird mit wohnhaft in Mannheim in der Eheurkunde angegeben.
Nächtes Spur ist Wismar, wo er mindestens von 1929 Hinter dem Chor 5 wohnte. In diesem Haus befindet sich heute Galerie & Cafe Sinnenreich. Einige Zeit muss er hier mit seiner Frau gemeinsam gewohnt haben. Jedoch in der Volkszählung von 1941 wird er als „geschieden“ beannt. Es ist aber keine Scheidung überliefert, eher hatte meine Urgroßmutter ihn verlassen. Im Volkszählungsbogen 1941 ist seine Haushaelterin Dorothea Fischmann, mit ihrem Sohn Karl Guenter Fischmann, geb. 12.01.1941 in Hamburg aufgeführt. Ob der Junge ein Kind von Jüppchen Kordt ist, ist nicht bekannt, jedoch könnte dieser noch am Leben sein.    

Am 04 August 1944 verstarb Jüppchen Kordt in Wismar. In seiner Sterbeurkunde ist vermerkt, daß er um 15:00 Uhr in der Bergbrauerei durch Kriegseinwirkung verstarb. Als Todesursache ist angegeben durch Bombenabwurf feindlicher Flieger verschüttet und erstickt. Die Bergbrauerei befand sich am Klußer Damm. Als Beruf wurde in der Urkunde vermerkt Werksmeister.

Bergbrauerei Wismar, heute

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