Der Schlüsselmoment – oder wie ich zur Ahnenforschung kam
Ich war noch nicht lange umgezogen von Thüringen, wo ich aufgewachsen bin, nach Baden-Württemberg. Im Zuge der „Wende“ war meine große Familie, die bisher weitestgehend am selben Ort gelebt hat, auseinander gebrochen. Viele sind weggezogen und haben die neuen beruflichen und privaten Chancen genutzt, die sich ihnen boten. Meine Eltern hatten alles verloren, da mein Vater, von einem gierigen Bänker getrieben, seinen Betrieb aufgeben musste. Sie lebten inzwischen auch nicht mehr in unserer Heimatstadt. Als ich Kind war gab es bei uns viele Familienfeste zu denen alle Familienmitglieder kamen. Wir wohnten fast alle in der selben Stadt und es gab immer eine große Runde. Ich habe es geliebt dabei zu sitzen und zuzuhören was alle zu erzählen hatten.
Familie war bei uns immer ein Thema. Es wurde viel darüber erzählt, was früher war und auch Familienmitglieder die nicht persönlich verfügbar waren, weil sie im so genannen „Westen“ – der BRD – lebten, waren uns namentlich und vom Foto bekannt. Die Zeiten der großen Familientreffen waren endgültig vorbei.
Mich erreichte irgendwann eine E-Mail aus Stuttgart, in der ich gefragt wurde, ob ich mit Schweikers (Schweiker ist mein Geburtsname, den ich damals auch noch trug) aus dem Raum Stuttgart verwandt sei. Dadurch wurde wohl das Interesse an meinen Vorfahren und auch an der Familie wieder ganz aktuell. Schon als Kind hing ich gebannt an den Lippen meiner Großmutter Elisabeth, wenn Sie aus den Jugendtagen meines Vaters zu erzählen begann. Sie hatte viel zu erzählen – immer neue Geschichten von Mannheim, Wilhelmsfeld, dem Krieg, Freundschaften und vielem mehr. Eine bewegte Vergangenheit in der viele Personen und Orte erwähnt wurden, die ich als Kind nicht kannte. Es machte mich neugierig, Mannheim, Heidelberg … wie gerne hätte ich gesehen, wo mein Vater aufgewachsen ist. Nach Erhalt der Mail begann ich, die Spuren zu verfolgen, von denen ich als Kind so fasziniert war.
Jetzt betreibe ich die Ahnenforschung, bzw. die Familienforschung schon 15 Jahre und habe 6 Vorfahrensgenerationen komplett erfasst. Darüber habe ich auf meinem Blog bereits berichtet. Viele Linien habe ich bis ins 17. Jahrhundert und einige sogar bis ins 15. Jahrhundert erforschen können. Viele Enden sind jedoch noch offen und einge Tote Punkte müssen überwunden werden. Es ist ein Hobby mit Suchtcharakter, das eigentlich niemals endet.
Gefunden habe ich neue Verwandte und viele interessante Details über meine Familie, die vorher niemandem bekannt waren.
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