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Fretz aus Bottenwil

Einer der ältesten gefundenen Vorfahren ist Ulrich Frez aus Bottenwil (Kanton Argau, Schweiz). Er wurde dort wohl um 1625 geboren. Der Name seiner Ehefrau ist leider bisher nicht überliefert.

folgende Kinder sind in Würm (Pforzheim) ab ca. 1670 mit Eheschließungen verzeichnet:

1. Fretz Conrad, geb. um 1648, Bottenwil, Zofingen, Kanton Argau, Schweiz,  gest. ???

2. Fretz Johannes, geb. um 1650, Bottenwil, Zofingen, Kanton Argau, Schweiz, gest. 28 Okt 1714, Pforzheim (Wuerm), Pforzheim, Baden-Wuerttemberg, Deutschland (Alter ~ 64 Jahre) – Stammgroßvater (Urgroßvater in 9. Generation)

3. Fretz Moritz, geb. um 1652, Bottenwil, Zofingen, Kanton Argau, Schweiz, gest. 12 Feb 1724, Pforzheim (Wuerm), Pforzheim, Baden-Wuerttemberg, Deutschland (Alter ~ 72 Jahre)

4. Fretz Ulrich, geb. um 1654, Bottenwil, Zofingen, Kanton Argau, Schweiz, gest. 16 Mai 1721, Pforzheim (Wuerm), Pforzheim, Baden-Wuerttemberg, Deutschland (Alter ~ 67 Jahre) – Stammgroßvater (Urgroßvater in 9. Generation)

5. Fretz Veronika, geb. um 1655, Bottenwil, Zofingen, Kanton Argau, Schweiz, gest. Mrz 1718, Pforzheim (Wuerm), Pforzheim, Baden-Wuerttemberg, Deutschland (Alter ~ 63 Jahre) – Stammgroßmutter (Urgroßmutter in 9. Generation)

6. Fretz Anna Maria, geb. um 1660, Bottenwil, Zofingen, Kanton Argau, Schweiz

Er ist mit seiner Familie nach dem dreissigjährigen Krieg um 1670, aus dem „Berner Gebiet“ her eingewandert (der westliche Teil des heutigen Kantons Aargau war von 1415 bis zum Einmarsch Napoleons 1798 Untertanenland von Bern). 

Schon damals hat es wohl in dieser Gegend um Bottenwil Leute mit dem Namen Fretz gegeben. Viele dieser Menschen waren so genannte „Taufgesinnte“. Wirtschaftlicher Druck (Preiszusammenbrüche nach dem Dreissigjährigen Krieg 1618-48, welche u.a. zum Bauernkrieg führten), Bedrohungen und Verfolgungen aus Glaubensgründen (z.B.Villmerger Kriege 1656/1712) und damit einhergehend wachsendes arrogantes Verhalten der Herren in der Eidgenossenschaft waren Ereignisse, welche die bevogtete Bevölkerung der Gegenden in und um den heutigen Kanton Aargau häufig nicht nur in Verunsicherung und Angstversetzten, sondern auch in Not und Elend trieben. Dies führte zu Auswanderungen u.a. in kriegsentleerte Gebiete Süddeutschlands und später weiter nach Amerika.

Ueber die frühere Herkunft der Fretz Sippe gibt es zwei Theorien, welche bis heute nicht weiter bestätigt oder widererlegt werden konnten:

  1. daß früher eine alemannische Fretz-Sippe den Rhein überquert habe. Anschliessend hätte sich diese unter der Führung zweier Brüder geteilt. Während die einen in Richtung Zürich zogen, liessen sich die andern in der Gegend von Bottenwil nieder. Dies müsste vor 1450 gewesen sein, da sich die Linie der Zürcher Fretz bis zu diesem Jahr zurückverfolgen lässt. (D. Fretz, ca. 1930/33, Zürich, Druckerei Gebr. Fretz).
  2. sie seien um 1400 herum aus der Gegend um Florenz eingewandert. Sie sollen dort Freccio geheissen haben. Etwas Schriftliches darüber ist nicht bekannt.
    Einzelne Glieder sowohl der Zürcher wie auch der Aargauer Fretz kennen seit Generationen immer wieder eine bibeltreue Frömmigkeit und ein entsprechendes Sendungsbewusstsein. Ist es deshalb möglich, dass die Freccio vielleicht verfolgte Waldenser waren, welche die schöne Chianti-Gegend vor den damals dort wütenden päpstlichen Inquisitoren verliessen, um schlussendlich in den Gebieten der Eidgenossenschaft Zuflucht zu finden? Da der heutige Aargau 1415 von den Eidgenossen erobert und die eingesessene habsburgische Ober- und Mittelschicht wie es damals üblich war vertrieben wurde, ist es denkbar, dass in diesem Zusammenhang Verfolgte aus andern Gegenden (wie vielleicht eben waldensische Freccio) unter dem Schutz der neuen Herren angesiedelt wurden.
    (Waldenser: urchristliche Glaubensgemeinschaften, welche sich ursprünglich im Südeuropäischen Raum eigenständig entwickelten, sich auf den Apostel Johannes (und nicht Apostel Petrus wie die römisch-katholische Kirche) berufen und welche von den (römischen undgriechischen) Grosskirchen mit ihren Lehren und Machtansprüchen häufig brutal verfolgt wurden.)

Eine ursprüngliche Verwandschaft der Zürcher mit den Bottenwilern Fretz ist jedoch nicht erwiesen aber gut möglich. Auf der Rückseite eines Familienwappens, welches 1949 erstellt wurde ist vermerkt “Ursprüngliches Geschlecht der Gemeinde Kloten (ZH) und Umgebung, welches erstmals im Jahre 1450 erwähnt wird“. Stammen die Bottenwiler Fretz somit von den Zürcher Fretz ab? Haben sich Glieder der Florentiner Freccio-Sippe vor oder in der Eidgenossenschaft getrennt und an mindestens zwei verschiedenen Orten nieder gelassen? Oder sind sie überhaupt nicht miteinander verwandt?

Eine amerikanische (viele Fretz sind nach Amerika ausgewandert und es gibt dort sogar eine aktive „Fretz-Association“) Familienforschung (C.I. Kephart, vermutl. Mitte 19. Jahrh.) nimmt an, dass der Name Fretz sich sprachgeschichtlich aus Vraz (d.h. einer mit grossem Appetit, aber auch einerder viel Essbares besitzt) über Fraz, Fratz zu Fretz entwickelt habe. 1149 wird denn auch erstmals ein Wilhelm Vraz, 1236 letztmals ein Rabado Vraz in den Büchern der Hansestadt Köln urkundlich erwähnt. Aus ihrem Wappen lässt sich eine adelige Herkunft bis ins achte Jahrhundert und zwar aus einem fränkischen (nicht alemannischen) Stamm ableiten. Kephart kann zwar zwischen 1236 und 1642 nichts mehr Schriftliches nachweisen, vermutet jedoch, dass Nachkommen obiger Vraz mehr und mehr rheinaufwärts gezogen sind und sich u.a. auch im Rheinland und im Badischen niederliessen (und so auch weiter ins Gebiet der heutigen Schweiz gelangt sein könnten; PF). Jedenfalls taucht dort erstmals wieder 1664 in Aspisheim, Rheinland, in einem Mennoniten-Vierteljahres-Bericht ein um 1642 geborener Heinrich Fretz auf (manchmal auch als Fritts buchstabiert)

Quelle:

1. Peter Fretz, 1989; leicht überarbeitet 2008, http://www.fretz-zimmermann.ch/texte/Ahnen.pdf [Stand: 06.04.2014]