Elli’s Lebensweg

Im Jahr 2017 am 06.Februar fand ein Mieter des Hauses Von-Quadt-Straße 57 in Köln bei Gartenarbeiten die Grabplatte von Elli [Elise] Winterberg und rief eine FB-Gruppe ins Leben, um das Schicksal der auf dem Grabstein verzeichneten Person zu klären.
Hier soll nun versucht werden einen Überblick über das kurze Leben der Elli [Elise] Winterberg aus den vielen Informationen der FB Gruppe und aus den Medien zusammen zu stellen. Der Bericht wird laufend ergänzt. Es gibt auch viele externe Links auf weiter führenede Informationen.

Da ich sicher nicht alle Informationen gefunden habe, würde ich mich über Hinweise und Ergänzungen freuen, die den Lebenweg Ellis ergänzen.

Elli [Elise] Winterberg wurde am 14. September 1919 in Köln-Dellbrück in der Von-Quadt-Straße 61 als erste Tochter des Fabrikarbeiters Peter Winterberg (geb. 06.07.1889 in Schlöm, Bergisch Gladbach) und dessen Gattin Margarete Winterberg, geb. Schüttler (geb. am 05.03.1895 in Köln-Dellbrück) geboren. Die Familie war katholischer Religion. [Quelle: Geburtsurkunde Nr. 195/119 Köln-Loheide und Meldekarte aus Köln]

Ihre Eltern haben 4 Monate vor ihrer Geburt, am 16. Mai 1919 in Köln Holweide geheiratet. Möglicherweise war Elli [Elise] der Grund, warum das Paar heiratete. Ellis Vater war Betriebsarbeiter [Quelle: Sterbeurkunde].
Vor der Eheschießung diente der Vater höchtswahrscheinlich im WK I, denn es gibt mehrere passende Einträge in den Verlustlisten WK I

Die Familie hatte mindestens ein weiteres Kind, denn Elli [Elise] hatte wohl eine jüngere Schwester namens Käthe.

Im Jahr 1925 zog die Familie in die Von-Quadt-Straße 9 in Köln um [Quelle: WDR-Lokalzeit Klön 09.02.2016 19:30 Uhr]

Eine Zeitzeugin, die sich, heute 88jährig, noch an Elli [Elise] erinnern kann sagt „Elli, die manchmal vor dem Haus stand, habe pechschwarze Haare gehabt, genau wie Ihre Mutter. Die Familie fiel nicht unangenehm auf und lebte sehr zurückgezogen. Spielgefährten habe Elli kaum gehabt.“
Eine noch lebende Cousine [Christel Kirchgessler] von Elli sagt, dass sie ein unwahrscheinlich hübsches Mädchen gewesen sei. Die Cousine kannte Elli [Elise] nicht persönlich, jedoch aus Erzählungen. Sie sei wohlbehütet aufgewachsen.
Elli [Elise] wurde in ihrer Sterbeurkunde als Arbeiterin benannt. Sie arbeitete möglicherweise in den Radium-Gummiwerken in Köln Dellbrück. [Quelle: Zeitzeugin]. Sie litt an Tuberkulose [Quelle: Zeitzeugin], bisher ist nicht bekannt, wie lange sie bereits mit dieser Krankheit infiziert war.

Elise ist verstorben am 25. September 1935 gegen Mittag im Evangelischen Krankenhaus zu Köln-Kalk. [Quelle: Sterbeurkunde 346/1935 Köln-Kalk]. Sie verstarb an einem Blindarmdurchbruch. [Quelle: Cousine]
Beerdigt wurde sie auf dem Friedhof Köln-Dellbrück am 28. September 1935. [Quelle: Pfarrer Bernd-Michael Fasel]

Am 25.08.1945 wurde die Familie im Melderegister von Köln noch immer als in der Von-Quadt-Straße 9 als wohnhaft registriert.

Der Vater verstarb am 19. November 1961 morgens um 06:40 Uhr in Köln-Dellbrück [Quelle: Meldekarte aus Köln – Die Sterbeurkunde ist als StA (Standesamt) Köln-Dellbrück Nr. 995/61 angegeben.] Er wohnte damals noch immer in der Von-Quadt-Straße9 in Köln.

Ellis Mutter verstarb am 11. April 1962 in Bergisch Gladbach. [Quelle: Meldekarte aus Köln – Die Sterbeurkunde ist als StA (Standesamt) Bergisch Gladbach Nr. 189/62 angegeben.]

Die noch lebende Cousine von Elli [Elise], möchte den Grabstein nicht haben. Der Finder des Grabsteines zieht es in Betracht, den Stein einem Friedhof zu übergeben und eine kleine Gedenkstätte für Elli errichten zu lassen.

Folgende Fragen sind noch immer offen:

  • Wie kommt der Stein von Haus Nr. 9 in Haus Nr. 57? Das sind knapp 200 m Luftlinie!
  • Wer war Frau Gertrud Winterberg, die in Haus Nr. 57 gewohnt hat und auch dort verstorben ist?

Zeitungsausschnitte

  1. Kölner Stadtanzeiger
  2. Kölner Stadtanzeiger
  3. Zeitungsmeldung

10 Comments

  1. Hallo,
    Es wäre vielleicht auch interessant zu wissen, in welcher Fabrik Elli und ihr Vater gearbeitet haben und wer die nächsten Verwandten waren.

  2. Die Passage mit dem ersten Weltkrieg mach mMn wenig Sinn. In den Verlustlisten stehen doch die gefallenen Soldaten. Aber der Vater von Elli starb doch erst 1961.

    1. Die Verlustlisten zeigen den Verlust für die kämpfende Truppe an, nicht zwangsläufig den Tod. Die Meisten der Einträge zu Peter Winterberg dürften ihn betreffen.

  3. Der Stein stammt vermutlich vom Friedhof und nicht von Haus Nr. 9
    In Haus Nr. 57 wohnte wohl eine Verwandte, die das Grab abräumen mußte und den Stein mit zu sich nahm.
    Hier bei uns liegen auch Grabsteine im Garten, man kann sie ja vielleicht noch für etwas verwenden und die Entsorgung durch die Stadt hätte Geld gekostet.

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