Monetäre Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts

Ein kleiner Exkurs in die monetäre Geschichte Ende des 18. Jahrhunderts, was nicht leicht ist, da viele Währungen damals nur als Rechenwährung existierten und manche nur mit wenigen Exemplaren überhaupt geprägt wurden. Dazu kommt, dass nicht wenige Fürsten im Lauf der Zeit den vereinbarten Gold- bzw. Silbergehalt und/oder die Legierung der Münzen änderten.

Soviel zu den monetären Tätigkeiten der Lichtgestalten dieser Zeit. Ebenso tat es zudem noch so manch lichtscheues Gesindel. Es kam, wie es kommen musste. Man führte neue, sichere (den Gehalts-/Legierungsvorgaben nach) Währungen ein, legte dementsprechende Wechselkurse fest. Dann etablierten unsere links-oberrheinischen Nachbarn, die Gallier, im Laufe ihrer köpfe-rollenden Revolution auch noch eine neue alte Währung.

Der ehedem abgeschaffte Livre (es gab da Problemchen, weil der Livre im Norden schwerer war und man mit nördlichem und südlichem Livre rechnete) wurde wieder eingeführt. Neu, anders – nur der Name war derselbe.

Und das alles, um ein paar Jahre später diese Währung zu kippen und den Franc einzuführen (Anm. des Schreibers: Die spinnen, die Gallier! – wie wir weiter unten sehen, spinnen auch die Germanen! – Ergo, die spinnen ALLE!!!). Nur wurden alte Währungen nicht immer aus dem Verkehr gezogen. Man lies sie parallel laufen. Aber mal zu den Ländern und ihren Währungssystemen (ich zähle hier nur die Wichtigsten auf):

Frankreich: 1 Louis d’Or (oder auch Louisdor), unterteilt in 24 Livres, eine Livre bestand aus 20 Sous oder 240 Deniers, also ein Sou = 12 Deniers. Wobei 1 Livre einem Pfund entsprach.

Es ist schwierig, einen Gegenwert in modernen Währungen anzugeben, da sich die wirtschaftlichen Verhältnisse allgemein und damit auch das Lohn- und Preisgefüge grundlegend geändert haben. Beruhend auf den Angaben (22 Karat Goldgehalt bei einem Gewicht zwischen 6,7 und 8,1 Gramm) ergibt sich angesichts des heutigen (Stand August 2017) Goldpreises ein reiner Materialwert von ca. 210–250 Euro.

Deutschland war etwas kompliziert, da im Norddeutschen mit Reichsthalern (Rthl) im Süddeutschen mit Gulden (Fl) gerechnet und gehandelt wurde.

Mitte des 17. Jahrhunderts wird der Reichstaler zu einer Rechnungsmünze im Wert von 24 Guten Groschen = 36 Mariengroschen (= 90 Kreuzer) eingeführt. 1821–1871 führt Preußen einen Neuen Reichstaler bzw. Thaler zu je 30 Silbergroschen zu je 12 Kupferpfennige ein. 1871–1873 wurde in allen deutschen Ländern der Taler durch die Goldmark zu je 100 Pfennig abgelöst, die ? Taler entsprach.

Da es jetzt im Süden richtig kompliziert wird (mir ware immer scho e bissle annerscht) nehme ich mir die Freiheit, einen Teil aus Wiki zu kopieren.

Als Rechnungsmünze tritt der Gulden erstmals im Reichsabschied von 1551 in Erscheinung: Vom neuen Reichsguldiner wurden 864?127 aus der feinen Kölner Mark (233,856 g) Silber geprägt. Da er aber auf 72 Kreuzer festgesetzt worden war, hatte eine feine Kölner Mark in Rechnungsgulden zu 60 Kreuzern einen Wert von „zehen floren, zwölf kreuzer, und ain Vierthail ains kreuzers, 17?127 ains Pfennigs“, mit anderen Worten 864?127 Guldiner enthielten Silber im Wert von 1026?127 (Rechnungs-)Gulden. Dieser blieb bis ins 19. Jahrhundert die wichtigste Rechnungsmünze in Süd- und Westdeutschland.

Um 1700 besaß ein Gulden etwa die Kaufkraft, die 2009 40–50 Euro entspräche.

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