Vermisstenbildlisten

Die Vermisstenbildlisten sind Ende der 1950er Jahre entstanden. Alle beim DRK-Suchdienst registrierten Suchenden wurden damals um die Einsendung von Fotos ihrer vermissten Angehörigen gebeten. Die Fotos mit den Namen wurden nach Truppeneinheiten geordnet und dann zu Bildlisten zusammengestellt. Ab Dezember 1957 wurden diese gedruckt. Im Oktober 1958 war dann der komplette Satz aller Bildlisten fertig. Er bestand aus 225 Bänden mit über 125 000 Seiten. In 199 Bänden waren die Wehrmachtsvermissten, in 26 Bänden die Zivilverschollenen erfasst. Die Bände enthielten Angaben zu rund 1,4 Millionen Vermissten, zu 900 000 Personen gab es ein Foto.

Nach mehrjähriger Digitalisierung stehen die Vermisstenbildlisten zu verschollenen Wehrmachtsangehörigen des Zweiten Weltkriegs seit April 2015 online zur Verfügung.

Die Gesuchten sind nach ihrer letzten militärischen Einheit, dem Tag und Ort der Verschollenheit, dem gleichen Kampfereignis bzw. dem gleichen Kriegsgefangenenlager gruppiert.

Entsprechend dem Aufbau der gedruckten Vermisstenbildlisten ist auch der online-Zugriff nach den Teilstreitkräften Heer, Marine, Luftwaffe sowie nach Polizei/Waffen-SS und nach Kriegsgefangenenlagern gegliedert.

Für die Suche einer Bildliste benötigen Sie entweder eine Feldpostnummer, eine Lagernummer, eine offenen Truppenanschrift oder den Standort einer bestimmten Einheit bzw. eines Lagers.

Nicht möglich ist hingegen die Suche mit: Vor- und Zuname, Beruf, letzter Wohnort oder Geburtsdatum, Dienstgrad, Ort oder Zeitpunkt der Verschollenheit.

Daher ist es ohne genauere Angeben leider fast unmöglich Personen zu finden. Eine Erschließung nach Namen wäre wünschenswert. Vielleicht käme dafür das DES-Projekt des Vereins für Computergenealogie in Frage.

Hintergrundd der Entstehung

Bei der Befragung zurückkehrender Wehrmachtsangehöriger stellte sich heraus, dass sie sich an die Gesichter gefallener, gefangengenommener oder in Kriegsgefangenschaft verstorbener Kameraden vielfach besser erinnerten, als an deren Namen. Der DRK-Suchdienst druckte daher Bildlisten, die er seit 1958 den Landes-, Kreis- und Ortsverbänden des Deutschen Roten Kreuzes zur Verfügung stellte. Es wurde u. a. ein spezieller Befragungsdienst mit Bussen eingerichtet, der gemeinsam mit anderen Stellen bis 1964 ca. 2,65 Millionen Heimkehrer befragte und daraus 241.000 schicksalsklärende Aussagen gewann. Demnach waren von den noch vermissten Soldaten 27.031 mit Sicherheit gefallen, 67.384 vermutlich gefallen und 33.843 in Gefangenschaft geraten.

Quelle:

[1] https://www.drk-suchdienst.de [Stand 03.03.2017]

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