Was erwarte ich eigentlich von einem DNA-Test?

Es frage ein Mitforscher in einer DNA FB-Gruppe:

Was erwartet Ihr eigentlich von einem DNA-Test? War es das Versprechen, Euch sagen zu können wo Eure Wurzeln liegen? Habt Ihr Euch erhofft – wie es die Werbung suggeriert – Verwandtschaft und neue Familienzweige zu finden? Wolltet Ihr – als Adoptierte – Eure biologischen Eltern finden?

In den letzten Tagen sehe ich in vielen Beiträgen Frust, Frust, Frust!!!
Das ist das allerschlimmste was der langsam wachsenden DNA-Getesteten-Gemeinschaft passieren kann. Es werden immer wieder die gleichen Fragen gestellt und auch immer wieder beantwortet. Sucht und lest frühere Beiträge!
Jeder hier hat seine Wünsche, Vorstellungen, Ziele!
Wir alle ziehen an einem Strick und was wichtig ist: auf der richtigen Seite!

Also, und da würde ich zuerst Jene hören, die total gefrustet sind: Warum seid Ihr enttäuscht? Würdet Ihr heute einen Test noch einmal machen? Was könnte Euch umstimmen?

Das veranlasste mich, darüber nachzudenken, was ich zu diesen Fragen zu sagen habe.

Was erwarte ich von einem DNA-Test? Ich möchte verwandte finden, von denen ich vielleicht noch nichts weiß. Meine nahe Verwandtschaft ist mir gut bekannt und da erwarte ich persönlich auch keine Überraschungen Alle Nachkommen der Großeltern und von deren Geschwistern sind mir bekannt, da gibt es auch keine Geheimnisse. Ich werde also nur entfernte Verwandte wirklich finden können, aber auch das reizt mich.

Ich habe schon einige positive Matches und konnte dadurch einerseits lebende verwandte finden, gemeinsam sind die Ur-Urgroßeltern, als auch einen großen Teil meiner Familienforschung damit auch genetisch belegen. Für 4 meiner 8 Urgroßeltern weiß ich, dass die Verwandtschaft richtig ist und somit auch ein Großteil der Ahnengenerationen.

Mir ist bekannt, daß ich dazu eine ausgiebige Papierforschung benötige, um überhaupt Matches belegen zu können. Die habe ich und deshalb habe ich auch schon einiges an Familie durch DNA belegen können.

Ein weiteres Ziel ist es, unbekannte Vorfahren zu identifizieren. Am wichtigsten dabei ist für mich im Moment der unbekannte Urgroßvater meiner Tochter (betrifft ihren Vater). Mittels DNA Match habe ich da inzwischen auch einen sehr vielversprechenden Hinweis, dem ich derzeit nachgehe, um meine Vermutung zu belegen oder zu entkräften. Dabei hatte ich in diesem Fall Glück, dass der Match in den USA einen annehmbaren Stammbaum hat. Das ist ja leider nicht immer so.

Frust erzeugt die Tatsache, dass man viele gute Matches nicht prüfen kann, weil sehr viele der getesteten Personen nicht auf Anfragen reagieren. Sie scheinen einfach kein Interesse daran zu haben, sich mit ihren Testergebnissen zu befassen. Warum gibt man das Geld aus, um einen Test zu machen, wenn man dann am Ende entweder keinen Stammbaum vorweisen kann oder erst überhaupt nicht antwortet. Am meisten frustriert das bei großen, Erfolg versprechenden Matches, von denen man sich neue Erkenntnisse in der eigenen Forschung erhofft.

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