Wie ich meinen 3x Urgroßvater fand

Bei der Erforschung der Vorfahren meiner Mutter landete ich sehr schnell im sächsichen Reinsdorf. War ja auch keine Kunst, meine Mutter konnte sich noch gut an die Verwandten dort erinnern. Sie lebte einige Monate bei einer Tante in Reinsdorf, als ihre Eltern nach der Flucht aus Böhmen nach einer neuen Heimat suchten.

Es handelt sich um die Vorfahren meiner Oma mütterlicher Seite. Deren Mutter, also meine Urgroßmutter, war eine geborene Rudert. Ihren Vater fand ich schnell über die Rückwärtssuche in den Personenstandsregistern. Dadurch hatte ich auch noch einen Namen von dessen Vater, meinem 3x Urgroßvater – oder auch dem Großvater meiner Oma – Friedrich Johann August Rudert.

Dann aber kam die Suche ins stocken. In keiner Urkunde des Personenstandsregisters, auch nicht bei seinen Kindern, war die Herkunft des Friedrich Johann August Rudert erwähnt. Lediglich sein Geburtsdatum 23.02.1825 konnte ich aus der Sterbeurkunde errechnen. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie ich herausfinden könnte, woher er stammte. Über einen Eheeintrag war nichts herauszufinden. Er hatte angeblich weder an seinem Wohnort noch am Geburtsort seiner Ehefrau geheiratet. – Ich versuchte über seinen Beruf als Bergmann an Informatonen heran zu kommen, aber der Heimatverein von reinsdorf konnte mir da auch nicht helfen.

Vielen Spuren folgte ich ergebnislos. Im Umland von Reinsdorf gibt es bis ins Vogtland hinein viele Dörfer, in denen der Name Rudert vor kommt. Ich hatte mich schon mit dem gedanken angefreundet, in jedem Dorf nachzufragen. Ich kam dann noch auf die Idee, die Taufeintrage der Kinder bei der evangelichen Kirche in Reinsdorf anzufordern. bevor ich in allen Dörfern begann zu suchen. Ich hoffte, über eventuelle Taufpaten einen Hinweis auf eine mögliche Herkunft zu bekommen. Das war wohl die zündende Idee. 4 Wochen nach meiner Anfrage bekam ich Antwort. Wörtliche Abschriften der Taufeinträge, denn Kopien der Einträge sind in Reinsdorf nicht erlaubt. Schon beim überfliegen fiel mir auf, daß bei zwei Kindern, Taufpaten aus anderen Orten dabei waren. Aber die große Überraschung kam am Ende der Mail. Da stand der Eheeintrag und in diesem waren Herkunft und Vater vermerkt.

Friedrich Johann August Rudert stammt aus Stangengrün. Weitere Recherchen im Internet ergaben auch sofort Anschlußdaten, die mir erlaubten diese Lücke bis ins 17. Jahrhundert zu schließen. Dabei hatte ich den Eheeintrag doch bereits vor einem Jahr in reinsdorf bei der evangelischen Kirche angefragt. Das zeigt mir aber, daß es sich lohnen kann, eine Anfrage nach einiger zeit erneut zu stellen, in der Hoffnung, daß ein anderer Mitarbeiter mit etwas mehr Engagement an eine Anfrage heran geht.

Man sollte nicht verzweifeln, wenn man nicht gleich fündig wird. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man mit Geduld und Beharrlichkeit oft doch noch zum Ziel kommt. So konnte ich in diesem Jahr 3 große Lücken in meinem Stammbaum schließen und habe num 6 komplette Vorfahrensgenerationen.

1 Comments

  1. Zum Ort Stangengrün aus welchem August Rudert stammte: Bei meiner intensiven Suche nach Gruner-Namensträgern stieß ich ebenfalls auf den Ort Stangengrün, von dem wohl ein Zweig stammte, bevor
    sie sich in Ober- bzw. Sudetenschlesien niederließen.
    In meinenm Fall das Gebiet um den Altvater.
    MfG
    Wolfgang Vielhauer

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