Familienforschung beginnen

Dieses Thema wird schon 1000 mal im Internet behandelt und in sämtlichen Foren und Gruppen gibt es die üblichen Anleitungen zum nachlesen. Trotzdem fällt mir, vor allem in den Facebookgruppen, immer mehr auf, daß da Anfänger reinschneien und mal kurz posten, ich suche nach xyz, wer hat die in der Ahnenliste und kann mir was dazu sagen? Meistens kann das Niemand, denn gefragt wird nach Daten von Groß- und Urgroßeltern, Onkel und Tanten.

Sicher hab ich auch mal angefangen, aber ich frage mich oft, wie unbedarft gehen viele an die Ahnenforschung heran? Auch im Zeitalter des Internets und der Digitalisierung findet man, und das zum Glück, noch nicht alle Daten im Internet. Da gibt es den Datenschutz, der auf Personendaten Schutzfristen legt. Außerdem hat ja nicht jeder Forscher die Großmutter seines Mitforschers in der Ahnenlinie. Sowas kann man vielleicht ab der 5. oder 6. Genaration der Vorfahren mal erleben, daß da einer die selben Vorfahren hat.

Also liebe Neueinsteiger, fangt mal damit an, daß ihr einen Block nehmt und einen Stift und Mutter, Vater, Onkel, Tante, Großeltern usw. befragt, was sie denn noch zu Familienangehörigen wissen und vor allem, schreibt es auf! versucht die Kopien von Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden von Euren Verwandten zu bekommen, denn die liefern Informationen und wenn Ihr sie bei den Ämtern bestellen müsst, dann kosten sie Geld.

Alle Urkunden, die man in der Familie nicht bekommen kann, muss man dann kostenpflichtig bei den jeweiligen Standesämtern oder Stadtarchiven bestellen. Die Urkunden der direkten Abstammungslinie stehen einem rechtlich zu. Urkunden für Geschwister, Onkel, Tanten, Großtenten usw. unterliegen den gesetzlichen Schutzfristen und werden in der Regel nicht herausgegeben,. Wie immer gilt auch hier „Ausnahmen bestätigen die Regel“ denn es gibt auch großzügige Ämter, aber eher selten.

Schutzfristen: Geburt = 110 Jahre, Hochzeit = 80 Jahre, Tod = 30 Jahre

Urkunden kann man in Deutschland beim Standesamt oder Stadtarchiv per Brief oder per Mail bestellen. Personenstandsregister wurden mit geringen regionalen Abweichungen ab ca. 1875 geführt. Im Rheinland sogar ab ca. 1800. Alles was früher liegt, erfährt man bei der zuständigen Kirche. dafür muss man die Religion wissen und bei großen Orten auch die Wohnadresse, denn dort gibt es gegebenenfalls mehrere Kirchen.

Jeder Neueinsteiger sollte mindestens bis zu den Urgoßeltern eigenständig nachforschen, denn Daten die den Schutzfristen unterliegen stehen im Normalfall nicht im Internet und auch andere Mitforscher haben diese selten in ihren Unterlagen. Man hat 4 Großeltern und 8 Urgroßeltern und mindestens die Geschwister der Eltern und Großeltern sind den meisten Menschen bekannt. Geschwister und Nachkommen der Urgroßeltern kann man schon mal im Internet finden, wenn man vorher eine gründliche Familienrecherche durchgeführt hat.

Also, nicht vergessen, niemand hat Eure Tante Clara oder Urgroßvater Ernst in seinem Stammbaum und kann Euch Daten liefern, aber es wird immer jemanden geben, der Euch sagen kann, woher ihr die Informationen bekommen könnt, die Ihr sucht.

Tipp: bestelle eine Originalkopie, die kann wertvolle Randvermerke enthalten.

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