Der Cousin meiner Mutter

Wer war er denn blos, dieser ominöse „Großcousin“ meiner Mutter, der Gerhard Benke hieß und von dem meine Mutter angeblich ihren Schulranzen bekommen hat? So genau erklären wie er in die Familie gehörte konnte meine Mutter das mit 75 jahren auch nicht mehr, aber sie war ganz sicher daß er so hieß und ein „Großcousin“ von ihr war. Verstehen konnte ich das aber nicht, denn es gab keine Möglichkeit, daß meine Mutter einen „Großcousin“ hätte haben können, der mit Familiennamen Benke geheißen haben kann. Ein „Großcousin“ wäre ein Kind der Geschwister der Großeltern gewesen. Mein Urgroßvater hieß aber Reichl und meine Urgroßmutter war eine geborene Rudert. Woher also sollte hier ein Cousin namens Benke kommen?

Eigentlich schier unmöglich!

Doch die Mutter meines Urgoßvaters (meine Ur-Urgroßmutter) war eine geborene Benke. War es vielleicht möglich, daß es sich um einen „Großcousin“ meiner Oma handelte? Würde der im Alter passen? Hatte meine Ur-Urgroßmutter Amalie Friederike Benke überhaupt Geschwister, geschweige denn einen Bruder. Es war damals schwer genug, meine Ur-Urgroßmutter ausfindig zu machen, Geschwister sind bis heute keine bekannt. Eine Einordnung war also nicht möglich und der Wahrheitsgehalt der Aussage meiner Mutter blieb dahingestellt.

Da ich aber aus anderen Gründen auch die Geschwister meines Urgroßvaters Paul Reichl suchte, denn auch in der Reichl Familie gab es nichteine einzuordnende Person, fragte ich im Frühjahr 2012 beim Stadtarchiv in Chemnitz nach dessen Geschwistern. In Chemnitz war mein Urgroßvater geboren und dort hatten auch seine Eltern 1884 geheiratet. Nach einiger Zeit bekam ich vom Archiv die Nachricht, daß mein Urgroßvater noch 6 Geschwister hatte und mir wurden die Namen mitgeteilt. Die von mir gesuchte Person der Familie Reichl war nicht dabei. Jedoch stand in dem Brief des Archives ein Nachsatz, in dem mir mitgeteilt wurde, daß meine Ur-Urgroßmutter Amalie Friederike Benke ein weiteres Kind, einen Sohn, hatte, daß 5 Jahre vor ihrer Eheschließung geboren worden war. Mein Urgroßvater Paul Reichl hatte also einen (Halb)Bruder. Dieser Bruder trug nun aber als uneheliches Kind meiner Ur-Urgroßmutter der Nachnamen Benke. Da er anscheinend auch nicht das Kind ihres späteren Ehemannes war, behielt er diesen Nachnamen auch nach der Eheschließung meiner Ur-Urgroßeltern.

Damit gab es nun doch eine Möglichkeit, daß meine Mutter einen direkten „Großcousin“ mit dem Familiennamen Benke gehabt haben konnte. Der gefundene uneheliche Sohn meiner Ur-Urgroßmutter muss der Großvater des gesuchten Gerhard Benke gewesen sein. Gerne würde ich mehr über diesen Gerhard Benke erfahren, aber leider weiß ich nicht, wie ich an weitere Informationen kommen kann, da ich nicht weiß, was aus dessen Großvater Gustav Hermann Benke, geb. am 24.02.1877 in Merseburg, geworden ist.

P.S. Inzwischen haben wir Kontakt zu Nachfahren des Gustav Hermann Benke.

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